Der SPD-Landtagsabgeordnete Thore Güldner besucht die Integrierte Gesamtschule am Everkamp in Wardenburg

Bild: Haiko Mensing / von links: Manon von Seggern, Thore Güldner, Carsten Kliegelhöfer, Michaela Fenske

Seine eigenen Erfahrungen mit Schule haben den SPD-Landtagsabgeordneten Thore Güldner aus Dötlingen bewogen, sich dem Bildungsbereich zuzuwenden. Als Mitglied des Kultusausschusses im Landtag in Hannover und als Kreistagsmitglied im Landkreis Oldenburg kann er Einfluss nehmen, braucht aber dafür Kontakt mit Praktikern und Informationen direkt aus den Schulen. Die holte er sich nun in der Integrierten Gesamtschule am Everkamp in Wardenburg, der einzigen IGS im Landkreis Oldenburg. Sie liegt dem Sozialdemokraten besonders am Herzen, denn seine Partei hat maßgeblich mit dafür gesorgt, dass es diese Schulform seit mehr als zehn Jahren in Wardenburg gibt. „Ich finde den integrativen Ansatz grundsätzlich richtig“, sagte Güldner, der sich mit Schulleiter Carsten Kliegelhöfer, dessen Stellvertreterin Manon von Seggern und der Didaktischen Leiterin Michaela Fenske über Ziele, Zukunft und Wünsche der IGS austauschte.

Denn an der Schule tut sich etwas. Es herrscht Aufbruchstimmung nach dem Wechsel in der Schulleitung, die ersten Schritte werden mit der Ausweitung und Veränderung des Ganztagsangebotes gemacht. „Wir haben jeden Stein umgedreht und viele Dinge gefunden, die wir ändern wollen und müssen“, sagte Schulleiter Carsten Kliegelhöfer. Doch das größte Problem sei ein strukturelles: „Uns fehlt eine Oberstufe“. Denn immer wieder höre er von Eltern, dass sie ihr Kind nicht anmeldeten, weil es nach der 10. Klasse die Schule wechseln müsse, um das Abitur machen zu können. „Viele Eltern melden ihre Kinder deshalb nicht bei uns an“. Damit fand er bei Thore Güldner offene Ohren, der bekannte, dass man schon lange über das Thema diskutiere und dieser Schritt für die Zukunft der Schule sehr wichtig sei. Auf Landesebene habe die rot-grüne Koalition bekräftigt, dass die Integrierten Gesamtschulen eine Oberstufe oder zumindest entsprechende Kooperationen haben müssten, „sonst wäre das Konzept der IGS ja nicht zu Ende gedacht“.

Doch gibt es laut Kliegelhöfer weitere Probleme, die man angehen müsse: Viele Menschen in und um Wardenburg wüssten zu wenig über Unterricht und Organisation in der IGS und könnten sich nicht vorstellen, dass es dort Fördern und Fordern ebenso wie am Gymnasium und an der Oberschule gebe. Außerdem müsse die Schule sich stärker profilieren, beispielsweise durch neue Schulzweige wie Musikangebote oder sportliche Fördermöglichkeiten. Geplant sei außerdem eine Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut Bremen in Sachen Robotik und IT, die von Michaela Fenske betreut wird. „Wir haben viel zu tun, aber wir haben auch engagierte Kolleginnen und Kollegen, die mitziehen“, ist der Schulleiter zuversichtlich, dass der eingeschlagene Weg die Schule weiterbringt.

Thore Güldner nahm viele Anregungen und Wünsche mit, bestärkte aber auch die Schulleitung, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. „Ich finde es sehr beeindruckend, wie sehr Sie sich Gedanken über die Zukunft der Schule gemacht haben“, sagt er zum Abschied.